Trockene Luft in der Wohnung tut weder Mensch noch Vogel gut. Doch im Winter kann dies zum Problem werden, wenn die Wohnung geheizt und wegen der Kälte seltener gelüftet wird. Stetig trockene Luft belastet die Atemwege der Vögel. So ist die Pilzerkrankung Aspergillose gerade bei Regenwaldbewohnern wie Graupapageien eine häufig diagnostizierte Erkrankung. Sie entsteht, wenn Vögel während vielen Jahren bei trockener Luft gehalten werden.

Ideal ist ein eigenes Zimmer für die Vögel. Dieses sollte so eingerichtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit bei idealen 70 Prozent und mehr gehalten werden kann. Auch sollte der Boden mit PVC ausgelegt werden, der im Baumarkt nach Mass gekauft werden kann. Wer nicht das ganze Zimmer damit auslegen will, sollte dies zumindest im Bereich unter der Zimmervoliere tun. Das hat den Vorteil, dass mit Wasser gereinigt werden kann, ohne dass Schäden am Boden entstehen.

Manche Vögel baden in Schalen am Boden, manche in solchen, die auf halber Höhe angebracht sind, wieder andere lassen sich gerne mit einer Blumenspritze besprühen. Das ist wichtig für ihre Gesundheit. Nicht zu vermeiden ist, dass Wasser herumspritzt. In der Zimmervoliere, die meist mit alten Zeitungen, Sand oder Holzschnitzeln ausgelegt ist, trocknet es wieder. Auch schleudern Vögel immer wieder Nahrungsmittel aus der Voliere. Randen-, Tomaten- und Orangenstücke oder Granatapfelkerne verursachen Flecken auf einem Teppich. Auf dem Plastikboden können die Reste ebenso einfach weggewischt werden wie verspritztes Wasser.

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Flackertest mit Handy oder Kamera
Pflanzen sorgen nicht nur für eine angenehme Atmosphäre, sondern auch für gute Luftfeuchtigkeit. Im Vogelzimmer können auch Balkonpflanzen überwintern. Wenn die Temperatur individuell gesteuert werden kann, sollte sie auf etwa 18 Grad gehalten werden. Bei weniger hohen Temperaturen bleibt die Luftfeuchtigkeit höher, die Pflanzen gedeihen besser und werden weniger von Schädlingen befallen. In einem solchen Zimmer können beispielsweise Pflanzen aufgehängt werden, die man regelmässig besprühen muss, was die Luftfeuchtigkeit in die Höhe treibt.

Vögel wie Pflanzen benötigen Licht. Fällt zu wenig Licht vom Fenster ein, empfiehlt es sich, zusätzlich künstlich zu beleuchten, damit Pflanzen und Vögel gut gedeihen. Doch Achtung, es dürfen keine flackernden Leuchten verwendet werden, sondern nur Fluoreszenzröhren, wenn sie mit einem Vorschaltgerät betrieben werden, oder LED-Beleuchtung mit 6500 Kelvin, die mit Gleichstrom betrieben wird.

Ob ein Licht flackert, sieht man, wenn man mit einem Mobiltelefon oder einer Kamera in den Lichtkegel filmt. Ist auf dem Bildschirm ein Flackern erkennbar, ist die Lampe für die Vogelhaltung nicht geeignet. Von blossem Auge nimmt der Mensch das Flackern nicht wahr, der Vogel aber sehr wohl. Im Gartencenter gibt es zudem Leuchtmittel, die auf Pflanzen abgestimmt sind.

Auch im Winter soll der Speiseplan der Vögel reich sein. Datteln beispielsweise sind ein ideales Futter. Sie enthalten den höchsten Fruchtzuckergehalt unter allen Früchten sowie Vitamin D, Eisen, Phosphor und Magnesium. Granatapfelkerne sind sehr phosphorreich, enthalten viel Kalium, Vitamin C, Pantothensäure, Niacin, Vitamin B1 und B2. Beides wird etwa von Papageien sehr gerne genommen, natürlich nebst zahlreichen anderen Früchten und Gemüse.