Das «dumme Huhn» kann mehr, als man ihm zutraut. Dies schreibt Christine Nicol, Professorin für Tierhaltung an der Universität Bristol, in einem Fachartikel. Den Übersichtsartikel über zwanzig Jahre Forschung zur Hühnerintelligenz schrieb sie im Auftrag des Freilandeier-Produzenten «The Happy Egg Co.».

Hühner lernten beispielsweise in einem Experiment, dass sie mehr Futter kriegten, wenn sie länger warteten, bis sie zu Fressen begannen. 93 Prozent der Hühner gelang es, Selbstkontrolle über sich auszuüben und den Beginn des Fressens hinauszuschieben.

Ein Gefühl für Zahlen bewiesen Hühner, indem sie aus zwei Gruppen von Plastikeiern jeweils die grössere auswählten. In einem anderen Versuch wurden ihnen jeweils zwei Skizzen von Würfeln gezeigt, von welchen die eine fehlerhaft war. Die Vögel zeigten dabei stärkeres Interesse an den korrekten Skizzen, was die Professorin als Gespür für Physik wertet.

Logik in Hühnerkämpfen
Des weiteren zeigten Hühner logisches Denken, im Sinn von: Wenn A grösser als B und B grösser als C ist, dann ist A grösser als C. Oder, wie es die britische Zeitung «Telegraph» darstellt: Wenn Huhn A im Kampf gegen Huhn B siegte und Huhn B gegen Huhn C siegte, wird es Huhn C nicht mit Huhn A aufnehmen.

Zudem sind sich Hühner bewusst, dass Objekte, die sie nicht mehr sehen, noch immer existieren. Diese Fähigkeit entwickeln Babys erst im Alter von ungefähr einem Jahr, schreibt die «Happy Egg Co.» auf ihrem Blog. Dagegen bewiesen Küken schon im Alter von zwei Wochen eine weitere erstaunliche Fähigkeit: Sie können sich am Sonnenstand orientieren.