Ungewöhnliche Reise
Taube überquert den Pazifik
Sind Tauben nun doch Zugvögel? Ein Exemplar hat sich jedenfalls diesen Ruf erworben, nachdem sie in Japan in ein Gewitter geraten war und in der Not den Pazifik überquerte.
Mit einer Überquerung des Pazifiks sorgt eine Taube aus Japan für Aufmerksamkeit unter Vogelliebhabern: «Wir glauben, dass sie in Japan losflog und dann durcheinanderkam oder in einen Gewittersturm geriet, bevor sie sich nach Kanada durchschlug, indem sie auf Frachtern ausruhte», sagte Reg Westscott von der Vogelrettungsorganisation MARS am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Kanada.
Westscott äusserte die Hoffnung, von der Taube aus Japan Nachwuchs züchten zu können. Die leistungsstarke Taube soll auf jeden Fall in Kanada bleiben. Westscott nahm über die Telefonnummer, die die Taube an der Kralle bei sich trug, mit den japanischen Besitzern Kontakt auf. Diese wollten jedoch die Kosten für den Rückflug im Flugzeug nicht übernehmen.
Als Zugvogel eingeordnet
Die kanadischen Behörden reagierten laut Westscott auf den zugeflogenen Vogel mit Befremden. Sie hätten ihn nach Reisepapieren gefragt. Daraufhin habe er gesagt, die Taube sei «aus eigener Kraft» eingetroffen. «Da haben sie sie als Zugvogel eingeordnet», das habe «eine Menge Papierkram erspart», erzählte Westscott.
In seiner 17-jährigen Karriere beim Vogelschutz habe er zuvor erst einmal eine Taube gesehen, die – mit Hilfe eines kanadischen Grenzschutzbootes – die Überquerung des Pazifik geschafft habe.
Und dann gab es noch zwei weitere ungewöhnliche Langstreckenflieger: einen braunen Pelikan aus Kalifornien und eine Zitronenstelze aus Asien.
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