Knochenbrüche, vor allem vorne am Brustbein, seien ein grosses Gesundheits- und Tierschutzproblem bei Legehennen, schreiben die Forscher im Fachjournal «Plos ONE». Studien berichteten von Brüchen bei 56 bis 97 Prozent aller Hühner. Die Umstellung von der Käfighaltung auf tierfreundlichere, grössere Volieren hätten das Kollisions- und Sturzrisiko für die Tiere im Hühnerstall erhöht.

Das Team um Hanno Würbel von der Universität Bern ging davon aus, dass Stürze auf die eisernen Sitzstangen für die häufigen Brustbeinverletzungen verantwortlich sind. Diese tun auch Hühnern weh, da sie ähnliche Schmerzrezeptoren haben wie Menschen. Also testeten die Forschenden mit Kunststoff gepolsterte Sitzstangen in kommerziellen Hühnerställen mit insgesamt über 2000 Legehennen.

Es zeigte sich, dass es bei weichen Sitzstangen im Schnitt zu weniger (15 Prozent) Brustbeinbrüchen kam als mit harten (22 Prozent). Auch Verformungen des Brustbeins, die vom Sitzen auf den Stangen stammten, waren seltener. Allerdings verschwand dieser Unterschied bis zum Ende der Legeperiode nach 64 Wochen: Bei beiden Sitztypen wurden dann je 30 Prozent gebrochene oder verformte Brustbeine verzeichnet.

Züchter in der Verantwortung
Um die Brustbeinverletzungen bei Legehennen weiter zu reduzieren, seien deshalb weitere Massnahmen nötig, betonen die Wissenschaftler. Dazu gehörten ein verbessertes Hühnerstall-Design und die Zuchtauswahl von Hennen mit robusteren Knochen.

«Die Zucht auf grössere Legeleistung führt offensichtlich zu einem Verlust an Knochenmasse und schwächeren Knochen», schreiben die Forscher. Es sei erwiesen, dass kommerzielle Hybridrassen häufiger Knochenbrüche erlitten als traditionelle Rassen.