BirdLife Zürich rechnet damit, dass bis 2026 nur noch rund 100 Feldlerchen-Brutpaare im Kanton leben. 2008 waren es noch 530 Brutpaare. Bereits damals sei der Bestand aber stark reduziert gewesen, heisst es in einer Mitteilung von BirdLife Zürich vom Dienstag. Galt die Feldlerche in den 1980er-Jahren doch noch als «unverwüstlicher Allerweltsvogel». Eine Verarmung der Vogelwelt sei bereits seit einigen Jahrzehnten zu beobachten, schreibt der Naturschutzverband.

 

Gemäss einer Studie der Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich hat diese Entwicklung nun auch die Feldlerche erfasst. Der Singvogel bewohnt vor allem offene Acker- und Wiesengebiete mit reichlich verfügbaren Insekten. Er gehört zu den am Boden brütenden Vogelarten und kennzeichnet damit ökologisch intakte Landwirtschaftsflächen.

 

Erneut starker Rückgang

Momentan leben im Kanton Zürich noch rund 240 Brutpaare dieser Art. Innert neun Jahren verschwand die Feldlerche aus einem Drittel der 2008 noch besiedelten Gemeinden. Die von BirdLife in Auftrag gegebene Studie geht davon aus, dass sich der Bestand der Feldlerche in den nächsten acht Jahren nochmals halbiert.

 

Als letzte Lebensräume im Kanton dürfte sie dann nur noch das Gelände des Flughafens sowie die Kulturlandflächen bei Stadel, im Rafzerfeld, im Raum Andelfingen und im Stammertal besiedeln. Von sieben weiteren typischen Kulturlandarten zeigten zwischen 2008 und 2017 auch die Wachtel, die Schafstelze, das Schwarzkehlchen und die Grauammer einen starken Rückgang. Der Kiebitz, der Baumpieper und das Braunkehlchen sind sogar ganz verschwunden.

 

Den Vögeln Aufwind verleihen

Um den Vögeln wieder Aufwind zu geben, hat BirdLife deshalb in diesem Jahr eine Kampagne lanciert. Mit ihr sollen Landwirte für die Bedürfnisse von Ackervögeln sensibilisiert werden. Sie zeigt zudem konkrete Fördermassnahmen auf wie etwa Feldlerchenfenster im Getreide, nicht angesähte Reihen oder längere Intervalle beim Mähen.

 

Zentral seien dabei die Vertreter der lokalen Naturschutzvereine, heisst es in der Mitteilung weiter. Sie würden die Bauern kennen und sie deshalb zum Mitmachen motivieren können. Das Projekt stellt auch eine Fachberatung zur Verfügung. Die Massnahmen müssten örtlich, zeitlich und vom Aufwand her in die Abläufe eines Bauernhofs passen.

[IMG 2]