Auf beiden Seen zusammen registirerte der Verein Grande Cariçaie (AGC) 80'108 Wasservögel, wie ermitteilte. Das seien etwas mehr als im langjährigen Durchschnitt. Die Vogelzählung findet seit 1991 jedes Jahr statt. 76'491 Wasservögel wurden auf dem Neuenburger- und lediglich 3617 Stück auf dem Murtensee gezählt.

Allein drei Viertel der Wasservögel hielten sich am Südufer des Neuenburgersees auf. Etwas mehr als ein Viertel der Vögel befanden sich in den international und national bedeutenden Vogelschutzreservaten des Sees. Am dichtesten bevölkert war der Strand von La Corbière zwischen Estavayer-le-Lac (FR) und Chevroux (VD) mit 22'326 Vögeln.

Tafelente und Kolbenente vorn
Durch den tiefen Wasserstand am Stichtag seien bestimmte Entenarten häufig beobachtet worden, die sich sich in erster Linie in Zonen mit wenig tiefem Wasser ernähren. Am meisten kamen jedoch die Taucherenten vor, darunter insbesondere die Kolbenente, nach der Tafelente die am häufigsten gesichtete Art.

Die Überraschung der Vogelzählung bildete die Sichtung einer Schmarotzerraubmöwe, ein Meeresvogel, der sich in den nördlichsten Gebieten Europas fortpflanzt. Er wurde zu einem für ihn sehr späten Zeitpunkt am Murtensee entdeckt. Einige dieser Möwen durchqueren jeweils die Schweiz, um in ihr Winterquartier im Westen Afrikas zu gelangen.