2001 zählte man im Aargau noch über 3000 Feldhasen. Im Frühling 2019 waren es nur noch 700, wie der Kanton mitteilt. Als Gründe für den dramatischen Bestandseinbruch werden Fressfeine, Krankheiten wie die Hasenpest und stark befahrene Strassen, welche die Lebensräume der Hasen zerschneiden, angegeben.    

Um den armen Hasen unter die Arme, beziehungsweise unter die Läufe zu greifen, lancierte der Kanton Aargau das Projekt «Getreide mit weiter Saat». Der Feldhase lebt im Kulturland. Er zieht seine Jungen in Extensivwiesen und Getreidefeldern gross, wo er Schutz vor Feinden findet. Mit der üblichen Bewirtschaftungsmethode wächst das Getreide aber zu dicht, so dass die Hasen nicht mehr in die Felder hineinkommen. Dank einer weiten Saat, bei der zwischen den Getreidereihen mindestens 30 Zentimeter breite Lücken entstehen, können sich die Feldhasen wieder besser fortbewegen und finden Setzplätze für ihre Jungen. Von der Massnahme profitiert auch eine andere gefährdete Art des Ackerlands: die Feldlerche.

Im Kanton Aargau machen im ersten Jahr des Projekts 2019 schon 54 Bauern mit. Insgesamt wird die weite Saat so auf einer Anbaufläche von 170 Hektaren umgesetzt. Die Akzeptanz für das Projekt sei gross, schreibt der Kanton, für 2020 hätten sich schon viele weitere Landwirtinnen und Landwirte angemeldet. Die weite Saat führt durchschnittlich zu 10 bis 20 Prozent weniger Ertrag. Dafür werden die Landwirte aber vom Kanton entschädigt.