Wohl kaum ein anderes Tier muss öfter als Beispiel für gefährdete Arten herhalten als der Grosse Panda. Der schwarz-weisse, bis zu zwei Meter grosse Bär mit den Knopfaugen ist vielleicht auch daher das Symbol der Naturschutz-organisation WWF. Tatsächlich leben nur noch wenige dieser putzigen Tiere in freier Wildbahn: In ihrem «Wohnort», den Bambuswäldern in abgelegenen chinesischen Bergregionen, leben noch rund 1600 Exemplare. Es könnten noch weniger sein – in den letzten Jahren wurden vor allem von der chinesischen Regierung riesige Anstrengungen unternommen, um die Pandas vor dem Aussterben zu bewahren. Dies vielleicht auch, weil das Tier für China so etwas wie das nationale Wahrzeichen darstellt. 

Die Anstrengungen gehen gar so weit, dass auf das Jagen dieser Tiere in China die Todesstrafe steht. Doch da die lokale Bevölkerung den Lebensraum der Pandas, die Bambuswälder, abholzt, ist das Überleben der Bären dennoch nicht gesichert – denn Pandas ernähren sich zu 99 Prozent von Bambus.

Aktuell wird im Luzerner Verkehrshaus ein berührender Dokumentarfilm über diese Tiere gezeigt – auf der grossen Leinwand des IMAX-Kinos wirken die Bilder noch eindrücklicher als in einem «normalen» Lichtspielhaus. Schon allein deswegen lohnt sich ein Filmbesuch. 

Von der Geburt bis zum Auswildern
Das Werk «Pandas» erzählt die Geschichte eines Pandas von der Geburt in menschlicher Obhut bis zur Freilassung in einen chinesischen Bambuswald. Im Film wird dies anhand des Beispiels des Bären «Tau Tau» gezeigt. Er wächst in der chinesischen Zucht- und Forschungsstation im Wolong Panda Conservation Centre auf, wo sich Wissenschaftler damit beschäftigen, diese Art zu züchten und anschliessend nach Möglichkeit auszuwildern, um die Zahl der frei lebenden Exemplare zu erhöhen. Eigens für die Produktion wurde den Filmemachern ein zuvor noch nie gewährter Zugang zu dieser Forschungsstation erlaubt.

Man sieht im Film wie «Tau Tau» als rosarotes, nacktes Lebewesen aus dem Leib seiner Mutter schlüpft, wie er mit unter der Aufsicht langsam heranwächst und wie er als «Teenager» dann in die Wildnis  ausgesetzt wird. Auch wird gezeigt, wie schwierig es für die Forscher ist, die Pandas dazu zu bewegen, sich zu paaren – damit überhaupt Nachwuchs auf die Welt kommt: Laut den Filmemachern seien nämlich Pandas bei der Partnerwahl genauso wählerisch wie die Menschen. 

Die Regisseure haben der Versuchung widerstanden, die Pandas auf ihr niedliches Teddybär-Aussehen zu reduzieren: Zwar dauert der Film nur etwa 40 Minuten, doch liefert das Werk einen spannenden und aufschlussreichen Einblick in die Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten dieser seltenen Bärenart und wirft auch ein kritisches Licht auf die nicht immer einfache Beziehung zwischen Mensch und Panda. Wer sich für diese Tiere interessiert, kommt beim Werk auf seine Kosten. 

 «Pandas», Dokumentarfilm, 40 Minuten, täglich im Verkehrshaus Luzern.