Zum ersten Mal haben Forscher der Universität British Columbia im kanadischen Distrikt «Western Arctic» Belugas gefunden, die mit einer ansteckenden Form der Toxoplasmose verseucht waren. Dies stellt eine Gefahr für dort ansässige Inuit dar, die Walfleisch essen. Zudem fanden die Wissenschaftler einen neuen Stamm eines anderen Krankheitserreger, dem mehrere hundert Robben zum Opfer gefallen waren.

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Parasitologe Michael Grigg: «Eis ist eine wichtige
natürliche Barriere für Krankheitserreger.»

Die Forscher führen die Ausbreitung der Erreger auf den Klimawandel zurück. «Eis ist eine wichtige Barriere für Krankheitserreger», sagt Parasitologie-Professor Michael Grigg. Er hat die Resultate am Donnerstag gemeinsam mit einem Kollegen an einer wissenschaftlichen Tagung präsentiert. Zwar wurden  früher bereits Toxoplasmoseerreger in Säugetieren im Pazifik entdeckt, doch in den Belugas im Nordpolarmeer ist dies neu.

Gefahr für schwangere Frauen
Menschen können sich mit Toxoplasmose anstecken, wenn sie mit rohem Fleisch in Berührung kommen. In der Regel hat dies keine gravierenden Folgen, wenn sich jedoch eine schwangere Frau infiziert, kann das ungeborene Kind Schäden davontragen. In Europa wird die Toxoplasmose via Katzen übertragen. Gemäss der Universität British Columbia trägt schätzungsweise jeder dritte Mensch den Erreger in sich.

Ein neuer Stamm eines anderen Parasiten, genannt Sarcocystis, ist zwar für Menschen unschädlich, ist aber für den Tod von 406 Kegelrobben im Nordatlantik verantwortlich, wie die Forscher herausfanden. Zudem sind ihm bereits Seelöwen, Walrosse, Eisbären, Grizzlys und anderen Robbenarten zum Opfer gefallen, und zwar von Alaska hinunter bis zum kanadischen Bezirk British Columbia.