Der Bergfink ist ein auffallend hübscher Vertreter der Finkenvögel. Besonders das Männchen sticht ins Auge mit seinem schwarzen Kopf, der orangen Brust und dem weissen Bauch – während das Weibchen dezenter gekleidet beziehungsweise befiedert ist. Der Bergfink ist aber nicht nur schön anzusehen, er ist vor allem auch sehr gesellig und sozial.

Während der Zugzeit kann er riesige Schwärme bilden. Diese fliegen dann von ihren Brutgebieten in Nordeuropa und Sibirien in Richtung Süd- und Westeuropa. So ist der Bergfink, auch wenn er in der Schweiz nicht brütet, hierzulande doch ein häufig gesehener Gast.

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Und in manchen Wintern ist er nicht nur häufig, sondern kommt in regelrechten Massen vor. Wenn es in Nord- und Osteuropa besonders kalt und eisig ist, machen sich besonders viele der Tiere auf den Weg in wirtlichere Gegenden. Solche Masseneinflüge oder Invasionen kommen gemäss Vogelwarte Sempach alle paar Jahre vor. 2020 scheint so ein Jahr zu sein, denn seit zwei Wochen logiert ein gigantischer Schwarm Bergfinken in Oberwil bei Büren im Berner Seeland.

Den Buchennüsschen nach
Mehrere Hunderttausend Vögel umfasse der Schwarm, schreiben Ornithologen auf der Meldeplattform Ornitho.ch. Besonders spektakulär wird es, wenn sich die Vögel abends mit lautem Gezwitscher an ihren gemeinsamen Schlafplätzen einfinden. Das sei «extrem cool und extrem eindrücklich» und ein «tolles Weihnachtsgeschenk», wie einige Beobachtende auf Ornitho.ch vermerken.

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Wie der Biologe und Mediensprecher der Vogelwarte, Livio Rey, im Beitrag der «Tagesschau» auf SRF erklärt, haben es die Bergfinken vor allem auf Buchennüsschen abgesehen. Im Winter ernähren sie sich praktisch nur davon. So lange sie in Oberwil noch genügend Buchennüsschen finden, werden sie wohl noch ein bisschen dortbleiben. Sollte es allerdings zu schneien beginnen, werden sie wohl weiterziehen. Immer den Buchennüsschen nach.