Skitouren oder Wildtiere?
Bergführer protestieren gegen Routenschliessung
Der Bergführerverein Grindelwald akzeptiert eine Verfügung des kantonalen Jagdinspektorats zum Schutz des Wilds am Schwarzhorn erneut nicht. Er hat Beschwerde eingereicht.
Am Schwarzhorn zwischen Grindelwald und Brienz gibt es ein eidgenössisches Jagdbanngebiet. Dort haben Wildtiere Vorrang. Wegen einer nach Angaben des Kantons Bern starken Zunahme der Ski- und Schneeschuhtouren in diesem Gebiet verfügte der Kanton Bern im November 2016 die Sperrung von drei Skitouren- und Schneeschuhrouten – zum Schutz von Birkhühnern, Schneehühnern und Gämsen.
Schon dagegen erhob der Bergführerverein Beschwerde. Das kantonale Verwaltungsgericht stützte sie im Januar 2018 und forderte vom Jagdinspektorat eine Überprüfung der sieben umstrittenen Routen in einem förmlichen Verfahren. Nach Abschluss dieses Verfahrens bestätigte die kantonale Volkswirtschaftsdirektion die Schliessung von zwei Routen, dre weitere bleiben offen.
Bei zweien entschied das Jagdinspektorat über eine Änderung: Der Übergang über die Gärstenlücke darf an 30 Tagen pro Winter begangen werden, die Route durch das Chaltenbrunnental wird ab Mitte März bis Ende Wintersaison gesperrt, damit die Birkhühner in der Balzzeit nicht gestört werden.
Auch gegen die neue Verfügung von zwei vollständigen und zwei Teilsperren der betroffenen Skitourenrouten reichte der Bergführerverein Grindelwald bei der kantonalen Volskwirtschaftsdirektion Beschwerde ein. Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, hält er die Beurteilungsgrundlagen des Jagdinspektorats für «ungenügend und die diesbezüglichen Erhebungen als willkürlich». Er wolle eine Erhebung «sämtlicher sachrelevanter Grundlagen», an denen er mitwirken könne.
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