Machu Picchu ist zweifellos eine der grössten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten von ganz Südamerika. Auf über 2400 Metern in den Anden liegt die im 15. Jahrhundert erbaute Inkastadt, in der zu ihrer Blütezeit bis zu 1000 Menschen gelebt haben sollen. Heute besuchen täglich ungefähr 2500 Touristen die Ruinen.  

Solche Mengen an Besuchern vertreiben jedes Wildtier – könnte man meinen. Doch die Brillenbären lassen sich nicht beeindrucken. Sie spazieren seelenruhig durch die Ruinen, vorbei an erstaunten Touristen, wie ein kürzlich veröffentlichtes Video des peruanischen Ministeriums für Kultur zeigt. 

Das Video zeigt einen Brillenbären inmitten von Touristen in Machu Picchu:

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Es gibt in der Tat eine überraschend grosse Anzahl Brillenbären in der Gegend in und um Machu Picchu. Das Gebiet ist geschützt und das zahlt sich aus. Im Januar präsentierte die Wildlife Consveration Society (WCS) die Ergebnisse eines Monitorings, welches die Naturschutzorganisation gemeinsam mit lokalen Partnern von 2014 bis 2015 durchgeführt hatte. Zwar sei schon vorher bekannt gewesen, dass es Brillenbären in der Gegend gäbe, schreibt die WCS in einer Mitteilung. Doch habe man nun Bären in 95 Prozent des 368 Quadratkilometer grossen Areals nachweisen können. Ausserdem sei die Machu-Picchu-Population Teil einer grösseren Population, mit der sie durch Grasland im Hochgebirge vernetzt sei.  

Der Brillenbär ist die einzige Bärenart Südamerikas. Von der IUCN wird er auf der Roten Liste als «gefährdet» geführt. Dass es den Bären in Machu Picchu so gut zu gehen scheint, ist darum sehr erfreulich.  

Zwillinge im Zoo Zürich
Wer Brillenbären sehen möchte, aber grad keine Zeit hat, nach Machu Picchu zu reisen, kann die Tiere auch im Zoo Zürich bewundern. Dort hat die Bärin Cocha am 31. Januar Zwillinge zur Welt gebracht («Tierwelt Online» berichtete). Die Kleinen befinden sich aber noch in ihrer Wurfbox. Besucher können sie über einen Bildschirm beobachten.