Nun ist er da: der Auftakt zur Brutzeit der Vögel. Das teilte die Vogelwarte Sempach am Donnerstag mitteilte. Dabei sei der Gesang der Vögel nicht von höheren Temperaturen abhängig, sondern von der Tageslänge. Die Brutzeit und damit auch der Gesang werden durch Hormone gesteuert, die erst aktiviert werden, wenn die Tage genügend lang sind.

Nicht alle Vogelarten beginnen ihr Konzert zur gleichen Tages-oder Jahreszeit. Meisen, Amsel und Grünfink singen bereits Ende Winter, im Verlauf des Frühlings kommen immer mehr Arten dazu.

Männchen singen vor allem, um ihr Revier gegen Konkurrenten zu verteidigen und gleichzeitig Weibchen anzulocken. Der Gesang dient aber auch dazu, die Paarbindung zu stärken und das Brutverhalten aufeinander abzustimmen. Bei gewissen Vogelarten stimmen auch Weibchen ein Lied an, etwa beim Hausrotschwanz und der Amsel.

Von Imitation bis zu Trommeln
Der Gesang der Vögel variiert von Art zu Art. Dabei schrecken gewisse Arten vor Plagiaten nicht zurück. Um ihr Talent zu zeigen und sich von Konkurrenten abzuheben, imitieren gewisse Vögel den Gesang anderer Arten. Beispiele sind der Star (Sturnus vulgaris) und der Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris). Ganz anders der Specht. Bei ihm übernimmt das Trommeln die Funktion des Gesangs.

Ab den ersten Frühlingstagen kehren auch die Zugvögel zurück. Star und Bachstelze reisen schon im Vorfrühling zurück, Mauersegler und Nachtigall erst in den letzten Apriltagen. Grundsätzlich treffen Vogelarten, die im Mittelmeerraum überwinterten und daher eine kürzere Route zurücklegen müssen, früher ein als jene, die vom weiter entfernten afrikanischen Kontinent heimkehren.