Die Bündner Kantonspolizei bestätigte am Mittwoch Berichte in den regionalen Medien, wonach der Jäger die beiden über 100 Kilogramm schweren Kronenhirsche in Seewis auf 1200 Metern über Meer geschossen hatte. Der Mann erstattete keine Selbstanzeige nach den illegalen Abschüssen.

Stattdessen wollte er die Hirsche mit Hilfe von zwei Jagdkameraden wegtransportieren. Dabei wurden die Männer von zwei Wildhütern angehalten, welche das Fahrzeug kontrollierten und die Kronenhirsche entdeckten. Der Fall liegt nun bei der Bündner Staatsanwaltschaft.

Wertvolle Tiere
Kronenhirsche seien für den Bestand sehr wertvolle Tiere, die nicht zu stark gejagt werden sollten, erklärte der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint auf Anfrage. Während der dreiwöchigen Hochjagd im September waren die Tiere nur während dreier Tage frei zum Abschuss. Gemäss den Jagdbetriebsvorschriften durfte jede Jägerin und jeder Jäger nur einen Kronenhirsch erlegen.

Insgesamt werden laut Arquint auf der Hochjagd jedes Jahr etwa 30 Kronenhirsche geschossen. Bei illegalen Abschüssen wird von den Jägerinnen und Jäger eine Selbstanzeige erwartet. In solchen Fällen werden dann Bussen verhängt, ohne dass die Staatsanwaltschaft einschaltet wird.

Auf der Hochjagd im September hatten die 5500 Jägerinnen und Jäger die Vorgabe, total 5560 Hirsche zu erlegen. Eine detaillierte Bilanz zur diesjährigen Jagd liegt noch nicht vor.