Das Bartgeierweibchen Gallus schlüpfte 2021 in einer Zuchtstation in der französischen Haute-Savoie aus dem Ei. Im gleichen Jahr wurde sie im Calfeisenstal im Süden des Kantons St. Gallen ausgewildert. Namenspatin war die Stadt St. Gallen.

Seit ihrem ersten Flug einige Wochen nach der Auswilderung veröffentlichte die Stiftung Pro Bartgeier regelmässig Neuigkeiten von Gallus in ihrem Blog – zumindest bis 2016. Danach verlor sich die Spur der Bartgeierdame.

Wie es damals schien, gefiel es Gallus damals im Wallis besonders gut. Nun scheint sie sich noch ein bisschen weiter südlich niedergelassen zu haben: wie die Stiftung Pro Bartgeier nämlich nun berichtet, wurde im Gran-Paradiso-Nationalpark im italienischen Aostatal eine Bartgeierfeder gefunden und zur Untersuchung ins Labor geschickt. Die DNA-Analyse ergab, dass die Feder von Gallus gemausert wurde. Gallus selber wurde aber nicht gesichtet.

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Was die Federscheiden verraten
Sehr wohl aber ein sich in der Nähe befindlicher Horst. Unter Horsten, so die Stiftung, finden sich nach der Brutsaison oft Federscheiden. Diese umgeben und schützen die wachsenden Federn und werden abgeworfen, sobald die Feder fertig ausgebildet ist.

Genau wie die Federn selber, liefert auch die DNA in den Federscheiden allerlei wertvolle Informationen. Dank ihnen konnte die Stiftung herausfinden, dass Gallus 2019 und 2020 jeweils einen Jungvogel grosszog. Ihr Partner und Vater der Junggeier ist Linky, der 2013 in der Haute-Savoie schlüpfte. Im Gegensatz zu Gallus kam Linky aber nicht in der Zuchtstation zur Welt, sondern war eine Wildbrut. Seine Eltern sind die 1999 im Schweizer Nationalpark ausgewilderte Veronika und der 2000 in der Haute-Savoie ausgewilderte Montblanc.