Forschung
Den grossen alten Fischen gebührt mehr Schutz
In der Fischerei gilt oft: Kleine Fische dürfen weiterleben, grosse werden entnommen. Grosse, alte Fische – so die verbreitete Annahme – leisten keinen wesentlichen Beitrag für die Erneuerung der Fischbestände mehr. Das ist ein Irrtum.
Berliner Forscher sind zusammen mit Kollegen anderer Länder bei Analysen zu dem Schluss gekommen, dass die Bedeutung grosser weiblicher Fische systematisch unterschätzt wird. Sie plädieren dafür, diese «Megalaichfische» stärker zu schonen, um die Bestände besser vor Überfischung zu schützen oder ihre Erholung zu beschleunigen.
«Die Ei-Anzahl je Gramm Fischweibchen steigt mit der Fischmasse an, zum Beispiel bei Dorschen oder Hechten. Das bedeutet, dass die systematische Entfernung der grossen Laichfische zahlenmässig besonders negative Wirkungen auf die Gesamtzahl abgegebener Eier hat», erläuterte Robert Arlinghaus vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Humboldt-Universität Berlin. Er ist Mitautor der im Fachjournal «Proceedings» der US-nationalen Akademie der Wissenschaften vorgestellten Studie.
Insgesamt untersuchten die Forscher 32 Arten. Das Laichpotenzial von Beständen mit kleinen Fischen wird demnach im Schnitt um 22 Prozent überschätzt. Ein Resultat dieser Fehleinschätzung könne sein, dass Fangquoten systematisch zu hoch festgesetzt werden oder ungünstige Schonmassnahmen wie Mindestmasse flächendeckend zum Einsatz kommen. Die Forscher empfehlen selektivere Fangmethoden, die neben den jungen auch die sehr grossen Fische schonen.
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