Achtung, Krabbenangriff! Kein Problem für den Thaumoctopus mimicus. In Sekundenschnelle hat er seine Farbe gewechselt und schaut dem Angreifer furchtlos entgegen. Und auf einmal kriegt der Tiefseekrebs kalte Zangen und sucht das Weite. So ein Farbwechsel ist spektakulär, aber im Tierreich nicht einzigartig. Doch der «Karnevalstintenfisch», wie Thaumoctopus mimicus inoffiziell genannt wird, kann noch viel mehr.

Mal ganz flach
Kein weiterer Feind in Sicht, das wird ja fast langweilig. Also verwandelt sich der Tintenfisch in eine Flunder, um weiterzuziehen. Er büschelt seine Tentakel zu einem schönen Scheitel, macht sich ganz flach und färbt sich wie der Sandboden. Dann schwimmt er – genau wie sein Vorbild – dicht am Meeresgrund entlang und ahmt dabei täuschend echt Flunderbewegungen nach.

Doch das ist noch längst nicht alles, was er kann. Während andere Tintenfische im offenen Wasser sehr anfällig auf Angriffe sind und sich meist so schnell wie möglich hinter einer Tintenwolke verdrücken, hat Thaumoctopus mimicus keine Angst vorm bösen Fisch.

«Schau her, ich bin giftig!»
Will sich der Mimik-Tintenfisch etwas vom Meeresboden lösen, verwandelt er sich in eine erstaunlich gute Kopie des Feuerfisches, eines hochgiftigen Meeresbewohners. Raubfische wissen um die Gefahr, die vom Feuerfisch ausgeht, also lassen sie seine Kopie von vornherein in Ruhe.

Auch am Meeresgrund tarnt sich der Karnevalstintenfisch als Giftschleuder. Körper in ein Erdloch verstecken, zwei Tentakel raushalten und Streifen drauf – fertig ist die hochgiftige Seeschlange! 

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Der Thaumoctopus mimicus in seiner natürlichen Form. Bild: Steve Childs/Flickr/CC-BY 

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