Der Wanderfalke ist das schnellste Tier der Welt: Mit über 250 Kilometern pro Stunde stürzt er sich im Flug auf seine Beute – andere Vögel, die er in der Luft ergreift. Auf allen Kontinenten ausser in der Antarktis kommt er vor und ist sehr anpassungsfähig. Wanderfalken brüten sowohl an Felswänden als auch auf Kirchtürmen und Kaminen in Städten oder gar auf Kühltürmen von AKWs. In der Schweiz leben laut einer Medienmitteilung des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz etwa 300 Paare des mit einer Flügelspannweite von 1,1 Metern grössten einheimischen Falken.    

Mit der Ernennung zum Vogel des Jahres möchten die Vogelschützer auf die vielen alten und neuen Gefahren aufmerksam machen, die dem Wanderfalken nach wie vor drohen. Nach dem Zusammenbruch der Bestände in den 1970er-Jahren wegen dem Pestizid DDT konnten sich die Populationen nach dessen Verbot gut erholen. DDT führt bei Greifvögeln dazu, dass sie Eier mit zu dünnen Schalen legen – worauf weniger Küken schlüpfen (lesen Sie hier mehr dazu). 

Von Taubenzüchtern vergiftet  
In den letzten Jahren sei der Schweizer Bestand aber wieder um 15 Prozent gesunken, schreibt Bird Life Schweiz in der Mitteilung. Schuld daran seien neue Windpärke, Störungen an den Brutfelsen, Glasscheiben und Taubenzüchter, die ihre Tauben mit Gift präpariert losschicken, damit sie von Wanderfalken und anderen Greifvögeln gefressen werden, worauf diese qualvoll sterben («Tierwelt Online» berichtete). Zwei solche Züchter sind bereits verurteilt worden, doch die Zahl an unentdeckten Fällen dürfte hoch sein, vermutet BirdLife.  

Damit der Wanderfalke in der Schweiz eine Zukunft hat, brauche es einen rigorosen Schutz. Dazu gehöre der Kampf gegen die Vergiftungen, der Einsatz für mehr Biodiversität im Siedlungsraum wie auch der ständige Einsatz gegen die schlimmsten Pestizide und anderen Umweltgifte. Davon profitiere nicht nur der Wanderfalke sondern auch viele andere Arten.

Mehr über den Wanderfalken erfahren Sie im Video von SVS/BirdLife Schweiz:

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