Schon vor einigen Jahren wurde angenommen, dass der afrikanische Goldschakal gar kein Schakal sei, sondern eine versteckte Unterart unseres Wolfes. Die Studie der Wissenschaftler um Peter-Klaus Koepfli vom Smithsonian Conservation Biology Institute und Robert Wayne von der University of California, Los Angeles, zeigt, dass es sich beim afrikanischen Goldschakal in Tat und Wahrheit sogar um eine ganz neue, bisher unentdeckte Art handelt, für die die Biologen auch gleich einen Namen parat haben: Afrikanischer Goldwolf oder Canis anthus. Der Eurasische Goldschakal soll den bisherigen wissenschaftlichen Namen Canis aureus behalten.

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Der Bestand des Eurasischen Goldschakals ist mit der Entdeckung des Afrikanischen Goldwolfs geschrumpft. Dies kann Auswirkungen auf den Artenschutz haben.
  Bild: Eyal Cohen

Nicht nahe verwandt  
«Dies ist die erste Entdeckung einer ‹neuen› Hundeart in mehr als 150 Jahren», freut sich Koepfli, der seine Ergebnisse im Fachmagazin «Current Biology» veröffentlichte, in einer Mitteilung. Laut der umfassenden genetischen Analyse spricht vieles dafür, dass der afrikanische und der eurasische Goldschakal zwei separate Linien bilden, die sich schon seit mindestens einer Million Jahren unabhängig voneinander entwickelt haben und die obendrein nicht einmal nahe verwandt sind. So lässt sich der afrikanische Goldschakal – oder eben Goldwolf – dem Wolf und dem Kojoten näher zuordnen als den Schakalen. 

Versteckte Biodiversität   
«Unsere Resultate zeigen, dass sich auch in altbekannten und weitverbreiteten Arten Biodiversität verstecken kann», meint Koepfli. Diese Erkenntnis kann Folgen für den Artenschutz haben. Wie der britische «Guardian» berichtet, ist der Goldschakal derzeit bei der Weltnaturschutzunion IUCN als «nicht gefährdet» eingestuft. Die Aufsplittung in zwei verschiedene Arten könnte dies ändern und somit Massnahmen zur Erhaltung nötig werden lassen.