Die Erkenntnis über das Verhalten des Vogels soll nun zur Förderung des kleinen Ziegenmelkerbestands genutzt werden.

In einer Mitteilung vom Dienstag beschreibt die Vogelwarte Sempach den Ziegenmelker als «Geist». Der Vogel sei nachtaktiv und perfekt getarnt. Es sei herausfordernd, etwas über seine Lebensweise herauszufinden.

In den trockenen Tälern des Wallis und des Tessins leben total rund 40 bis 50 Ziegenmelkerpärchen. Sie brüten am Boden von lichten Eichen- und Föhrenwäldern. Die Förderprojekte für diese stark gefährdete Art hätten sich bislang auf die Aufwertung dieser Waldgebiete beschränkt, teilte die Vogelwarte Sempach mit.

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Dies dürfte sich nun ändern. Um mehr über die Lebensweise des Ziegenmelkers zu erfahren, rüstete die Vogelwarte im Wallis 40 Ziegenmelker mit einem GPS-Sender aus. Die Auswertung der Daten zeigte, dass der Vogel für die Nahrungssuche viel öfters das offene Landwirtschaftsland aufsucht als bislang angenommen.

Sagenumwobener Name
Besonders beliebt waren naturnahe Rebberge und Wiesen, aber auch Alpweiden. In solchen Flächen mit grosser Artenvielfalt konnte der Vogel die von ihm zur Nahrung benötigten Insekten finden. Mit diesem neuen Wissen könne der gefährdete Ziegenmelker nun besser unterstützt werden, schreibt die Vogelwarte.

Seinen Namen hat der Vogel, der sich nachts den Ställen nähert, einer Legende zu verdanken. Schon die alten Griechen nannten ihn deswegen Ziegenkopf, es wurde berichtet, er melke Ziegen, die daraufhin erblinden würden.