Dass man sie kaum sieht, hateinen einfachen Grund: Die Rückkehr der Zugvögel erfolgt derzeit nämlich nachts, wie die Vogelwarte Sempach am Donnerstag mitteilte. Mit einem Radar registrieren die Vogelkundler alle Bewegungen von ziehenden Vögeln über dem Besucherzentrum in Sempach. Der Radar gibt auch Auskunft über die Flugrichtung. Sie zeige nach Nordosten, was ein klares Anzeichen dafür sei, dass der Vogelzug begonnen habe.

So früh im Jahr sind vor allem Vögel auf dem Rückweg, die im Mittelmeerraum überwintert haben. Zugvögel, die im tropischen Afrika überwintern, treten ihre gefährliche Rückreise in die Schweiz erst in rund einem Monat an.

Die ersten Boten des Frühlings
Bereits hörbar sind dagegen die ersten Boten des Frühlings: Dass die Amseln im Februar zu singen beginnen, sei normal, schreibt die Vogelwarte. Auch Eulen, wie etwa der Uhu oder der Raufusskauz, markieren rufend ihre Reviere, Wanderfalken vollführen Balzflüge, und die Saatkrähen sammeln Zweige für ihre Nester.

Noch früher daran ist der Bartgeier: Bereits seit Januar oder sogar Dezember sitzt er auf dem Nest und brütet. Die Brutzeit dauert rund 55 Tage. Die Küken schlüpfen gegen Ende des Winters, wenn es ausreichend Kadaver von Tieren hat, die die strenge Zeit nicht überlebt haben. Die Eltern können ihre Jungen somit mit Frischfleisch versorgen.