Der Kojote, ein in Nordamerika lebender Verwandter des Wolfs, hat nur eine Chance, ein Ziesel zu erwischen, wenn sich dieses zu weit von seinem Bau entfernt hat. Schafft es das Ziesel hingegen, in eine Höhle zu entkommen, ist es in Sicherheit – vor Kojoten. Nicht aber vor Silberdachsen. Denn diese können ausgezeichnet graben, öffnen die Tunnel der Ziesel und versuchen sie unter der Erde zu erwischen.

Wenn sich nun Kojote und Silberdachs – ein nicht näher mit dem Europäischen Dachs verwandtes Tier aus der Familie der Marder – zusammentun, sieht es für das Ziesel böse aus. Flüchtet es vor dem Dachs an die Erdoberfläche, läuft es womöglich direkt dem Kojoten in den Fang – und umgekehrt. Insgesamt erhöht sich so der Jagderfolg für beide Räuber, wie amerikanische Biologen bereits in den Neunzigern gezeigt hatten.

Das Kojoten und Silberdachse gelegentlich im Team auf die Jagd gehen, ist der indigenen Bevölkerung Amerikas seit langem bekannt, wie überlieferte Erzählungen belegen. Wissenschaftlich beschrieben wurde das Verhalten erstmals 1884. Allerdings gibt es bislang wenig wissenschaftliche Literatur dazu. Die neuste bekannte Studie stammt aus dem Jahr 1992. Viel Medienecho gab es, als im vergangenen Herbst im US-Bundesstaat Colorado ein Kojote-Dachs-Team fotografiert wurde.