Wer unter Wasser abtanzen will, sucht sich am besten eine Ctenoides ales, auch bekannt als Disco-, Leucht- oder Elektromuschel. Das schillernde Weichtier mit orange bis rot leuchtenden Manteltentakeln, die sich lasziv in der Strömung bewegen, verfügt über die Eigenschaft, regenbogenartiges Licht zu produzieren. Hierbei handelt es sich aber nicht um Elektrizität oder eine chemische Reaktion wie bei der Biolumineszenz, sondern schlicht um zurückgeworfenes Licht. 

Verantwortlich ist ein Reflexionsstreifen entlang des Mantelrands. In diesem befinden sich 0,2 Nanometer kleine Siliziumdioxid-Bläschen, die das Umgebungslicht brechen. Durch wellenartige Bewegungen entstehen schliesslich Lichteffekte, die an ein Stroboskop oder eine Discokugel erinnern. Forscher vermuten, dass Ctenoides ales damit Fressfeinde abschrecken, vielleicht aber auch Beute oder Partner anlocken will.

Die zur Familie der Feilenmuscheln gehörende Art ist sechs bis sieben Zentimeter gross und kommt im Indopazifik vor. Sie lebt in Felsspalten in Tiefen von bis zu 20 Metern und ist die bisher einzige bekannte Muschel, die leuchten kann.

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