Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war der Luchs im Pfälzerwald ausgerottet. Rund 200 Jahre später, am 30. Juli 2016, wurden die ersten drei dieser Raubkatzen im Gebiet wieder freigelassen. Unter ihnen befand sich das vierjährige Luchsweibchen Kaja, das, wie die andern beiden Tiere auch, aus der Slowakei stammte. Im März dieses Jahres erhielt die noch sehr kleine Luchspopulation im Pfälzerwald zudem Verstärkung durch das Männchen Arcos, das im Schweizer Jura eingefangen wurde («Tierwelt Online» berichtete).

Nicht Arcos, sondern der ebenfalls aus der Slowakei stammende Kuder Lucky ist der Vater von Kajas Kleinen, wie die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mitteilt. «Die beiden Jungen sind inzwischen ungefähr vier Wochen alt. Sie sind gesund und wohlauf», freut sich Jochen Krebühl, Geschäftsführer der Stiftung.

Dank dem GPS-Halsband der Luchsmutter ist den Projektverantwortlichen der Aufenthaltsort der Jungen bekannt. Einige Wochen nach der Geburt unterzogen sie die Kleinen einer tierärztlichen Untersuchung, wobei sie auch gechippt wurden. Die Beiden hätten die Prozedur entspannt über sich ergehen lassen, heisst es in der Mitteilung. Die Mutter wechselte daraufhin das Versteck. Dies sei aber bei Luchsen normal und helfe dabei, die Jungen besser vor Feinden zu schützen. Trotzdem haben sie eine schwierige Zeit vor sich: Bei Luchsen ist die Sterblichkeit unter Jungtieren hoch. Nur etwa 50 Prozent der Jungen erreichen das zweite Lebensjahr. Deshalb erwarte man zu Beginn der Wiederansiedlung nur eine langsame Entwicklung des Bestandes. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!