Neue Hoffnung für den Iberischen Luchse: Im Vergleich zu 2002, als der Bestand der Raubtierart auf weniger als 100 Raubkatzen gesunken und die Art akut vom Aussterben bedroht war, hat die Zahl der Iberischen Luchse sich vervierfacht.

«Dies ist eine sehr gute Nachricht für den Artenschutz und sie zeigt, dass Schutzmassnahmen in verhältnismässig kurzer Zeit positive Auswirkungen haben können», sagt Martina Lippuner, Mediensprecherin beim WWF Schweiz. «Wir sind zuversichtlich, dass sich der Bestand der Iberischen Luchse wieder erholt».

Iberische Luchse kommen in fünf verschiedenen Gebieten auf der Iberischen Halbinsel vor, vier davon befinden sich in Spanien und eines in Portugal. Immer wieder fallen sie Autounfällen zum Opfer. Neben dem Verkehr ist auch ein Rückgang ihres Hauptbeutetiers ein Problem: Die Wildkaninchenpopulation in den Luchsgebieten ist wegen einer Viruserkrankung in den letzten Jahren um fünfzig Prozent zurückgegangen. Daher gehören die Förderung des Wildkaninchens sowie die Aufwertung des Lebensraums, Kampf gegen die Wilderei und Umsiedelungen zu den Massnahmen, die die EU mit Naturschutzorganisationen und anderen Partnern zum Schutz der Iberischen Luchse durchführt. 

Der Iberische Luchs (Lynx pardinus), auch Pardelluchs genannt, galt lange Zeit als eine Unterart des bei uns heimischen Eurasischen Luchs (Lynx lynx), gilt heute aber aufgrund der geografischen Trennung von Letzterem während seiner Entwicklungsgeschichte als eigene Art. Der Iberische Luchs lebt - anders als sein Verwandter - nicht in Wäldern, sondern in offenen Buschlandschaften. Er gehört zu dem am stärksten bedrohten Katzenarten weltweit.