Gleich fünf neue Bartgeierpaare sorgten dieses Jahr in der Schweiz für Wildbruten. Nun will die Stiftung Pro Bartgeier die gute Situation in der Schweiz nutzen und neues Blut in die Population bringen. Die Stiftung plant für den Frühsommer 2020, aus genetischer Sicht besonders wertvolle Jungvögel aus dem Zuchtprogramm im Kanton Obwalden auszuwildern, wie sie in einer Medienmitteilung vom Montag schreibt.  

Damit will die Stiftung Pro Bartgeier die noch geringe genetische Vielfalt im Alpenbestand stärken. Ausgewilderte Bargeier hätten in der Schweiz besonders gute Chancen zu überleben und im Alter von fünf bis sechs Jahren mit einer ersten Brut zu starten, heisst es weiter. In Obwalden wurden in der Vergangenheit immer wieder Bartgeier ausgewildert.  

Bestände steigen an
Die Lebensbedingungen in der Schweiz sind deshalb für die Bartgeier gut, weil diese danke den hohen Beständen wilder Huftiere genug zu fressen finden, weil es wenig Wilderei gibt und weil es kaum Hinweise auf Giftköder gebe, schreibt die Stiftung. So ziehen 21 der alpenweit 51 Brutpaare ihre Jungtiere in der Schweiz auf.  

Insgesamt steigt der Bartgeierbestand in den Alpen weiter an, schreibt die Stiftung. Dieses Jahr flogen in der Schweiz elf Jungtiere aus Wildbruten aus. Im gesamten Alpenbogen waren es 38. Experten schätzten, dass heute, 33 Jahre nach dem Start des Wiederansiedlungsprojekts, knapp 300 Bartgeier in den Alpen leben. 227 wurden ausgewildert, weitere 271 schlüpften aus Wildbruten aus.