Die Drohnen werfen seit mehreren Tagen auf der Seymour-Norte-Insel und der Mosquera-Insel Giftköder zur Bekämpfung der vom Menschen eingeschleppten Nager ab. Dies teilte die Verwaltung des Nationalparks am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Der Drohneneinsatz ist Teil eines umfassenden Programms gegen die Ratten. Im Visier der Parkverwaltung stehen die Hausratte und die Wanderratte, die sich auf den Galápagos-Inseln während der vergangenen Jahre stark ausgebreitet haben. Die von Menschen eingeschleppten Nager bedrohen seltene einheimische Tierarten wie die nachtaktive Gabelschwanzmöwe und den Fregattvogel.         

Der Einsatz von Drohnen ermögliche es, insbesondere auf kleinen und mittelgrossen Inseln «präziser» gegen die Ratten vorzugehen, erklärte Karl Campbell, Leiter der Organisation Island Conservation, die das Programm unterstützt. Zudem sei die Rattenbekämpfung aus der Luft kostengünstig.

3000 Kilogramm Giftköder  
Insgesamt werden zunächst bis Ende Januar rund 3000 Kilogramm Giftköder verteilt. Dies erfolgt allerdings nicht nur aus der Luft, sondern auch durch Parkmitarbeiter am Boden. Zwei Jahre lang soll der Erfolg der Massnahmen dann kontrolliert werden. So lange dürfte es nach Einschätzung der Parkverwaltung dauern, bis die Ratten ausgerottet sind.

Parkwächter Christian Sevilla erläuterte, das Zurückdrängen der Ratten werde an der Entwicklung der Kakteen und anderer Pflanzen auf den Inseln sichtbar werden.         

Die rund 1000 Kilometer vor der Küste Ecuadors gelegenen Galápagos-Inseln sind für ihre einzigartige Tierwelt berühmt. Viele Tierarten kommen ausschliesslich dort vor.  

Die vulkanischen Inseln spielten eine wichtige Rolle bei den Forschungen von Charles Darwin und der Entwicklung der Evolutionstheorie. Das empfindliche Ökosystem der Galápagos-Inseln wurde bereits 1978 von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt.