Immer häufiger überfallen hungrige Makaken deshalb Häuser in der Umgebung, um Futter zu finden, sagte Park-Manager Made Mohon am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 

Urlauber hätten zuvor regelmässig grosse Mengen an Bananen und Erdnüssen an die zahmen Javaneraffen (auch Langschwanzmakaken genannt) verteilt. Damit lockten sie die Primaten auch für Fotos an: Die Tiere posieren als Gegenleistung für einen Imbiss nur zu gerne auf den Schultern oder im Schoss der Gäste. «Die Parkmitarbeiter geben den Affen immer noch Bananen und Maniok, aber ganz offensichtlich wollen sie Snacks von Touristen», so Made. 

Zwar seien die Affen auch in der Vergangenheit gelegentlich in Häuser eingedrungen, aber seit dem Beginn der Corona-Pandemie und der Schliessung der Touristenattraktion hätten sich die «Einbrüche» gehäuft. Made rief die Menschen zu Spenden auf: Es koste etwa 500’000 indonesische Rupien (32 Franken) täglich, um die 600 Makaken zu ernähren. 

Auch appellierte er an die Behörden, zumindest eine begrenzte Zahl an Besuchern wieder in den 14 Hektar grossen Wald zu lassen. «Wir befürchten, dass die Affen aggressiv werden, wenn sie für lange Zeit nicht mit Menschen interagieren.» Aus Uluwatu ganz im Süden von Bali meldeten Anwohner ebenfalls Überfälle von Makaken auf Wohnhäuser. 

Im weltgrössten Inselstaat Indonesien liegt der wichtige Tourismussektor wegen der Pandemie komplett am Boden. Zuletzt hatten vor allem die Hauptinsel Java und die weltbekannte Urlaubsinsel Bali wegen der Ausbreitung der Delta-Variante mit schweren Corona-Wellen zu kämpfen. Der Lockdown wird erst langsam wieder gelockert.