Der Autofahrer habe den Vorfall sofort dem Wildhüter gemeldet, teilte das Bündner Amt für Jagd und Fischerei mit. Das junge Männchen stammt laut Amtsangaben wahrscheinlich aus dem diesjährigen Wurf des Stagias Rudels. Das Streifgebiet dieses Rudels erstrecke sich vom Oberalppass über Sedrun bis nach Disentis und durch das ganze Val Medel. Der getötete Wolf wird medizinisch untersucht.

Gemäss den Bündner Behörden ist derzeit vermehrt damit zu rechnen, dass sich Wölfe auf der Futtersuche in Tälern und Siedlungsnähe aufhalten. Wegen dieses Verhaltens starben in Graubünden letztes Jahr sechs Wölfe bei Verkehrsunfällen.

Wölfe sind unterwegs
Herum streifende Wölfe wurden in den letzten Tagen auch in anderen Gebieten der Schweiz gesichtet. Beobachtungen wurden gemacht im Gantrisch-Gebiet im Berner Oberland, am Pilatus in der Innerschweiz, in Appenzell Ausserrhoden sowie im St. Galler Rheintal.

Die Gruppe Wolf Schweiz schrieb am Mittwoch, diese Wölfe verhielten sich weder auffällig noch stellten sie eine Gefahr für Menschen dar. Die Tiere zeigten das natürliche Verhalten abgewanderter Jungwölfe. Sollten einzelne Raubtiere trotz Herdenschutzes regelmässig Nutztiere reissen, biete das Jagdgesetz die Möglichkeit für Abschüsse.