Ein Team von Forschenden der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat gemeinsam mit amerikanischen Kollegen im Yellowstone-Nationalpark untersucht, welche Mikroben sich unter von Wölfen gerissenen Bisons- und Wapitikadavern tummeln.

Demnach gedeihen unter einem Bisonriss ganz andere Bakterien und Pilze als unter einem Wapitiriss, wie die Forschenden im Fachmagazin «Functional Ecology» schreiben.

Die toten Tiere sind so etwas wie Inseln in der Landschaft, auf denen sich Nährstoffe konzentrieren und sich die Artenvielfalt im Boden verändert

Anita Risch, Ökologin
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL)

Nahrungsreiche Hotspots
Die mikrobielle Vielfalt unter den Rissen ist zwar geringer als im Boden neben Rissen. Denn die auf Kadaver spezialisierten Arten verdrängen andere Mikroben, wie die WSL in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.

Jedoch sammelten sich viele seltene Nährstoffe im Boden unter den Kadavern, die nährstoffreichen Pflanzen zugute kommen. «So entsteht in der Landschaft ein Mosaik von Hotspots mit überdurchschnittlich gutem Nahrungsangebot», sagte die WSL-Ökologin Anita Risch. «Die toten Tiere sind so etwas wie Inseln in der Landschaft, auf denen sich Nährstoffe konzentrieren und sich die Artenvielfalt im Boden verändert.»