Der Kalifornische Kondor ist einer der grössten flugfähigen Vögel der Welt. Bis zu drei Meter Flügelspannweite kann er haben. Damit ist er nur ein bisschen kleiner als sein naher Verwandter, der Andenkondor (lesen Sie hier mehr zum Andenkondor). Als Vertreter der Neuweltgeier zieht der Kalifornische Kondor über dem Südwesten der USA seine Kreise. Doch intensive Bejagung, Nahrungsmangel, schwindender Lebensraum und Bleivergiftungen, verursacht durch die Munition der Jäger in den von den Aasfressern gefressenen Kadavern, setzten den majestätischen Vögeln arg zu. Im Jahr 1982 gab es nur noch 22 Exemplare.    

Die USA entschlossen sich zum Handeln. Die Tiere wurden für ein Nachzuchtprojekt eingefangen und vermehrten sich in Gefangenschaft so erfolgreich, dass sie ab 1992 in Kalifornien und 1996 in Arizona wieder ausgewildert wurden.    

Wie der Zion National Park im Süden Utahs, nahe der Grenze zu Arizona nun mitteilt, ist im Mai das Kondor-Küken Nummer 1000 seit dem Beginn des Programms geschlüpft. Das Küken Nummer 1001 ist in der Nähe des Nordrands des Grand Canyons geschlüpft. Die Eltern von beiden Jungen sind noch in Gefangenschaft zur Welt gekommen und wurden ausgewildert.    

Viele Küken sterben
Allerdings sei die Sterblichkeit bei Küken des Kalifornischen Kondors sehr hoch, schreibt der britische «Guardian». So habe die Mutter von Küken 1000, die im San Diego Zoo geschlüpfte und 2008 ausgewilderte Kondor-Dame Nummer 409, vorher bereits zwei Küken verloren. Eines starb – wie die viele seiner Artgenossen – bei einem misslungenen ersten Flugversuch. Beim zweiten Brutversuch starb 409s Partner an einer Bleivergiftung. 409 schaffte es nicht alleine, für ihr Junges zu sorgen.    

409 und ihr «Neuer» 523 brüten in Frühling auf dem Nest (Video: Zion National Park):

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Mitarbeiter des Zion-Nationalparks hoffen, dass es mit 409s neuem Partner nun endlich klappt. Im «Guardian» sagt die Park-Biologin Janice Stroud-Settles, dass sich das paar einen Nistplatz mit einer grossen «Terrasse» ausgesucht habe, auf der das Küken fliegen üben könne.      

Dank dem grossen Erfolg des Wiederansiedlungsprogramms gibt es nun wieder ungefähr 500 Kalifornische Kondore. Mehr als die Hälfte von ihnen lebt in Freiheit. In Zukunft sollen es noch mehr werden. So verbietet ein Gesetz neu den Gebrauch von Bleimunition bei der Jagd. In Utah und Arizona arbeiten Naturschützer mit Jägern zusammen, um die Nutzung von Blei zu reduzieren.