Dabei fanden die Wissenschaftler vom Fachbereich Geowissenschaften der Universität Tübingen winzige Bissspuren an der Halsrippe eines zu Lebzeiten rund 20 Meter langen und mehrere Tonnen schweren Sauropoden. Sie seien die bisher ältesten bekannten Nagespuren von Säugetieren auf Dinosaurierknochen.

Weil das hungrige Tier nur die Grösse einer heutigen Spitzmaus gehabt haben könne, deuteten die Spuren darauf hin, dass sich die Säuger auch von Aas ernährten. Nur so hätten die Kleinen das Fleisch der Grossen fressen können. Unter den frühen Säugetieren habe es eine grosse Vielfalt von Ernährungsweise gegeben.

Direkte Belege wie etwa Bissspuren an Knochen seien aber sehr selten. Die bisher ältesten seien höchstens 100 Millionen Jahr alt gewesen, sagte der Erstautor der Studie, Felix Augustin. «Daher ist unsere Entdeckung aus der Zeit vor etwa 160 Millionen Jahren so besonders.» Im Jahr 2000 hatten Forscherinnen und Forscher einer chinesisch-deutschen Expedition in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas zahlreiche Fossilien von Wirbeltieren ausgegraben. Bei einer erneuten Durchsicht fielen dem Tübinger Team nun die Bissspuren auf.

Augustin und sein Team veröffentlichten ihre Erkenntnisse im Fachmagazin «The Science of Nature».