In den 1970er-Jahren gab es in Ruanda noch dutzende Nashörner in Nationalparks. Wilderei führte jedoch 2007 zu ihrer Ausrottung. Jetzt sei eine Reihe von Massnahmen ergriffen worden, die die Sicherheit der Tiere garantiere, sagte die ruandische Regierung am Dienstag. Mit Tieren aus Südafrika soll nun im Akagera-Nationalpark im Osten Ruandas eine Population aufgebaut werden.

Rund zwanzig Tiere werden im Mai laut der Organsiation African Parks umgesiedelt. Die Massnahme diene dem Artenschutz, erklärte die Regierung. Ruanda hofft damit auch, mehr Touristen anzulocken. Safari-Urlauber entscheiden sich noch meist für Tansania, Kenia oder Südafrika als Reiseziel, wo es mehr Tiere gibt. 2015 waren im Akagera-Park bereits sieben Löwen eingeführt worden.

Spitzmaulnashörner sind die seltenere der beiden afrikanischen Nashornarten und gelten als unmittelbar vom Aussterben bedroht. In freier Wildbahn leben schätzungsweise noch etwa 5000 von ihnen. Die Tiere in Ruanda gehörden zur Unterart der Östlichen Spitzmaulnashörner, von denen es wohl weniger als 1000 gibt. Der Handel mit Horn ist verboten, die Nachfrage aus Asien, wo sie in traditioneller Medizin genutzt werden, scheint jedoch ungebrochen.