Die vier neu entdeckten Haiarten gehören zur Gattung Hemiscyllium. Auf Deutsch sind diese Fische als Epaulettenhaie bekannt, benannt nach den Flecken auf ihren Schultern. Ihnen gemeinsam ist aber nicht nur eine Vorliebe für Uniformen, sondern auch ein Merkmal, das sie von allen anderen Haien unterscheidet: Sie nutzen ihre vier Flossen, um damit über den Meeresboden zu laufen. So können die tropischen Riffbewohner auch bei Ebbe und sehr niederen Wasserständen noch auf die Jagd gehen.

[IMG 2]

«Damit werden sie bei Ebbe zu den Spitzenprädatoren im Riff», sagt Christine Dudgeon von der australischen Universität Queensland, Erstautorin der im Fachmagazin «Marine & Freshwater Research» erschienenen Studie in einer Medienmitteilung. Für Menschen besteht aber keine Gefahr: Die Epaulettenhaie sind alle weniger als einen Meter lang. «Ihre Fähigkeit, sauerstoffarme Konditionen auszuhalten und auf ihren Flossen zu laufen, gibt ihnen aber einen riesigen Vorteil über ihre die kleinen Krebse und Muscheln, die sie jagen», sagt Dudgeon.

Mit den vier Neu-Entdeckungen gibt es nun neun bekannte Epaulettenhai-Arten. Sie leben in den Gewässern um Nordaustralien und Neu-Guinea. In den Meeren herumgekommen seien sie vermutlich laufend, schwimmend oder als Trittbrettfahrer mit sich aufgrund der Plattentektonik bewegenden Riffen. Dudgeon vermutet, dass noch viele weitere bislang unbekannte Epaulettenhaie da draussen herumschwimmen.