«Der etwa 23 Zentimeter lange gelb-graue Panzer dieser Schildkrötenart weist eine sehr auffällige Zeichnung mit grossen grün-schwarzen Flecken auf. Diese morphologische Besonderheit entlarvte die Tiere unter anderem als bisher unbeschriebene Art», erklärt Uwe Fritz von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden. Im Unterschied zu den meisten Schildkröten haben Weichschildkröten keinen harten hornbedeckten Panzer, sondern einen flexiblen Lederpanzer.  

Nach Angaben von Fritz ist die Chinesische Weichschildkröte lange Zeit für eine einzige weit verbreitete Art gehalten worden, die von Ostsibirien bis Vietnam vorkommt. «Umso genauer wir aber hinsehen, desto mehr Arten verstecken sich unter dem bisherigen Namen Pelodiscus sinensis. Die jetzt von uns neu beschriebene Art Pelodiscus variegatus ist bereits die fünfte Art aus dieser Gattung», erläutert der Professor.  

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Ein Flecken-Weichschildkröten-Weibchen
  Bild: Thomas Ziegler

Neue Arten lassen Bestände schrumpfen
Mit jeder neu beschriebenen Art reduzieren sich die einzelnen Bestände und auch die Grösse der Verbreitungsgebiete. Gefahr drohe der Flecken-Weichschildkröte durch die Vernichtung ihres Lebensraumes und die Fischerei, hiess es weiter. Weichschildkröten seien ein Bestandteil der ostasiatischen Küche. In Nordvietnam sei zudem offenbar auch noch eine fremde Art angesiedelt worden, die in Konkurrenz zur Flecken-Weichschildkröte treten und sie möglicherweise verdrängen könnte.      

Das Forscherteam aus Dresden, Köln, Vietnam und Ungarn schlägt deshalb vor, die Flecken-Weichschildkröte als «von Aussterben bedroht» auf die Rote Liste zu setzen. Das Team präsentiert die neu beschriebene Art im Fachjournal «ZooKeys» vom Mittwoch.