2,9 bis 5 Millionen nutzen es jährlich, schätzt die Vogelschutzorganisation BirdLife International. Aus 56 Kolonien rund um den Nord- und Südatlantik kommen sie angeflogen. Die Rede ist von ziehenden Seevögeln, die in diesem Meeresabschnitt im Nordatlantik ausgezeichnete Futtergründe vorzufinden scheinen. Das Hochseegebiet ist in etwa so gross wie Frankreich und trägt den Namen NACES («North Atlantic Current and Evlanov Seamount»). Es soll demnächst den Status eines Schutzgebietes erhalten. Darauf haben sich die EU und 15 weitere Regierungen geeignet.

Entdeckt wurde NACES durch eine von BirdLife geleitete, internationale Forschungszusammenarbeit. Insgesamt wurden die Bewegungen und Häufigkeiten von 21 Arten von Seevögeln aufgezeichnet und nachverfolgt. Dabei stellten die Forschenden fest, dass sich eine riesige Menge von ihnen jeweils an dieser einen Stelle einfindet. Es handle um eine der wichtigsten Seevögel-Ansammlungen des Atlantik und die erste jemals in dieser Grössenordnung entdeckte auf in der Hochsee, teilt BirdLife mit. Ausserdem sei es das erste Mal, dass ein Meeresschutzgebiet aufgrund von Senderdaten ausgewiesen werde.

 

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Wie BirdLife weiter schreibt, seien die Seevögelpopulation weltweit in den letzten 70 Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. Das NACES-Gebiet sei überlebenswichtig für fünf teilweise stark gefährdete Arten: den Bermuda-Sturmvogel, den Madeira-Sturmvogel, den Deserta-Sturmvogel, den Papageitaucher und die Dreizehenmöwe. Letztere ist – wenn sie sich nicht grad im NACES-Gebiet den Bauch mit Fischen vollschlägt – während der Zugzeit und als Wintergast auch ab und an in der Schweiz zu beobachten.