Das Winterthurer Förderprogramm für die Haselmäuse ist erfolgreich: Am Reitplatz, wo die raren Nager vermutet wurden, sind sie auf einem grösseren Areal nachgewiesen worden als erwartet. Sie hinterliessen in Fallen ihre charakteristischen Pfotenabdrücke.

Die Fallen bestehen aus gebrauchten Tetra-Packungen, ungiftiger Tinte und Spurenblättern. Durchqueren die Tiere diese Tunnels werden die Pfötchen farbig und hinterlassen so die typische Haselmaus-Spur.

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Auf frischer Tat ertappt: So sieht die Spur der Haselmaus aus. Bild: © Pro Bilche

Die Auswertung der Spurentunnels zeigt nun, dass die Tiere ein grösseres Areal besiedeln als vermutet, wie die Stadt Winterthur am Dienstag mitteilte. Der Reitplatz an der Töss ist eines der wenigen Gebiete im Kanton Zürich, in denen die Haselmaus noch vorkommt.

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 So sieht die Haselmaus aus.
 Bild: Björn Schulz/wikimedia.org/CC-BY-SA

Erste Haselmausbrücke der Schweiz
Bereits im April wurde dort deshalb die erste Haselmausbrücke der Schweiz errichtet, ein Gerüst aus Seilen und Pflanzen («Tierwelt Online» hat berichtet). Sie soll den Tierchen, die nur so gross sind wie ein Daumen, das sichere Überqueren der Waldstrasse ermöglichen.

Das mausähnliche Tier, das zur Familie der Bilche (Schläfer) gehört, ist sehr scheu. Seine Deckung in den Ästen verlässt es nur ungern. Schon eine einfache Waldstrasse hindert die Tiere daran, nahegelegene Lebensräume aufzusuchen und zu bevölkern.

Bis 2017 ist geplant, ein grösseres Gebiet am Reitplatz «haselmaustauglich» zu machen, also den dichten Wald schrittweise zu lichten, damit Beerensträucher wachsen können. Diese bieten den Haselmäusen Nahrung und Deckung. Zudem werden neue Hecken gepflanzt.

Das Förderprogramm wurde vom Verein Pro Bilche Schweiz zusammen mit dem Forstbetrieb Winterthur entwickelt. Daran beteiligt sind auch private Sponsoren. Ausgeführt wird es grösstenteils von Freiwilligen.

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