Vor Australiens Küsten schwimmende Abfälle wachsen sich zu einer immer grösseren Bedrohung für das Ökosystem aus. Bei einer Untersuchung wurden im Körper von fast jedem zweiten Seevogel verschluckte Plastikteile gefunden, wie die Forschungsorganisation CSIRO am Montag mitteilte.

Sie warnte davor, dass bei weiterhin steigender Kunststoffproduktion bis zum Jahr 2050 sogar 95 Prozent der in der Region lebenden Tiere ihren Magen mit Plastikmüll füllen und daran zugrunde gehen könnten.

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 So sieht es auf einem Strand auf der Weihnachtsinsel aus.
 Bild: © CSIRO

Müll stammt vom Festland
Die Wissenschaftler der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) hatten die tausende Kilometer langen Küsten des Landes in Intervallen von jeweils etwa hundert Kilometern stichprobenartig untersucht. Dabei stellten sie fest, dass drei Viertel des Treibmülls im Meer aus schwer abbaubarem Plastik besteht. Der meiste Abfall stammt demnach nicht aus dem offenen Meer, sondern vom Festland und insbesondere aus den Städten.

Ob Altglas oder Plastikflaschen, Konserven, Plastiktüten, Gummistückchen oder Metallteile: Die schwimmende Müllhalde wird offenkundig immer grösser. Das mache sie zur Gefahr für Korallenriffe, schade der Tierwelt und dem Tourismus und könne zum Hindernis für kleinere Schiffe und Boote werden, warnten die Forscher.

Plastiksäcke für Quallen gehalten
Manche Schildkrötenarten etwa würden weiche, transparente Plastikteilchen versehentlich fressen, weil sie sie für Quallen hielten. Laut CSIRO, das die weltweit grösste Datensammlung zu maritimen Müll pflegt, ist die Verschmutzung der australischen Küstengebiete am schlimmsten in der Tasmanischen See zwischen dem riesigen Kontinent und Neuseeland.

Weltweit sei davon auszugehen, dass jede dritte Schildkröte Plastik im Magen habe. Auch Wale, Delfine, Seekühe, Fische, Krokodile und Krustentiere seien gefährdet.