In seitlicher Körperlage rudern die kaum fingernagelgrossen Krebstierchen eilig davon, um sich wieder zu verstecken. 

Die Umweltorganisation hat den Bachflohkrebs (Gammarus fossarum) zum Botschafter für saubere, natürliche Bäche erkoren und ruft damit zu einem besseren Schutz der Fliessgewässer der Schweiz auf. Die Wahl des Bachflohkrebses sei zudem eine Hommage an die unscheinbaren Kleintiere, die ein Ökosystem überhaupt erst in Bewegung brächten, heisst es in einer Mitteilung vom Sonntag. 

Der Bachflohkrebs ist die häufigste Flohkrebsart der Schweiz. Er besiedelt fast alle Landesteile von den tiefsten Lagen bis auf etwa 1300 Meter über Meer. Einzig im Tessin und in einigen Südtälern scheint die Art zu fehlen. 

Bachflohkrebse ernähren sich von abgestorbenen Wasserpflanzen und Falllaub. In sauberen, eher kühlen Bächen können sich Tausende von Tieren auf einem einzigen Quadratmeter tummeln. Das mache die Bachflohkrebse zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Fische und andere Wassertiere, schreibt Pro Natura. 

Sensor für Wasserqualität 
Bachflohkrebse reagieren empfindlich auf Gewässerverschmutzungen. Deshalb werden sie auch als Indikatoren für die Sauberkeit von Gewässern genutzt. 

Das verschaffe den kleinen Bachbewohnern angesichts der aktuellen Pestizid- und Düngerproblematik erhöhte Aufmerksamkeit, heisst es weiter. Schliesslich seien gerade die kleineren Bäche im Landwirtschaftsgebiet besonders von Schadstoffeinträgen betroffen. Dies schade den Bachflohkrebsen und wegen deren zentraler Rolle im Ökosystem indirekt auch Fischen und anderen Arten. 

Erst am Samstag hatte der Schweizerische Fischerei-Verband den Fisch des Jahres 2021 bekannt gegeben: den Alet («Tierwelt online» berichtete).