Die bis zu 40 Millimeter grosse Quagga-Dreikantmuschel setzt sich zum Beispiel in den technischen Anlagen des deutschen Zweckverbands Bodensee-Wasserversorgung fest. Um diese noch intensiver zu reinigen, seien vier Mitarbeiter zusätzlich eingestellt worden, erklärte eine Sprecherin. Ausserdem will der Zweckverband seine Aufbereitungsanlagen anpassen und Seeleitungen einsetzen, die ebenfalls gereinigt werden können.  

Ziel sei zudem, die Ausbreitung der Muschel ins Trinkwassernetz zu verhindern. Das geschehe unter anderem mit Hilfe von Ozon, das die Larven der Quagga-Dreikantmuschel abtötet. Sandfilter entfernten sie dann aus dem Wasser. «Wir gehen nach dem heutigen, noch sehr frühen Stand der Planung von Investitionen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages aus», sagte die Sprecherin weiter.  

Die Quagga-Dreikantmuschel kommt ursprünglich aus dem Einzugsgebiet des Schwarzen Meeres. 2016 wurden erste Tiere im Bodensee gefunden. Wie sie dorthin gelangt sind, lässt sich den Experten zufolge nicht mehr genau rekonstruieren. Relativ wahrscheinlich sei eine Einschleppung per Boot oder Wassersportausrüstung, sagte Thorsten Rennebarth vom deutschen Institut für Seenforschung in Langenargen. Denkbar sei auch, dass die Tiere über Wasservögel vom Rhein eingeschleppt wurden.  

Welche Auswirkungen sie auf das Ökosystem im Bodensee haben werden, ist ebenfalls noch unklar. Dazu liefen noch Untersuchungen. «Absehbar ist jedoch, dass die Muscheln in den Massen, in denen sie den Seegrund besiedeln, eine Nahrungskonkurrenz im See darstellen.»