Napfschnecken sind Meeresbewohner und haben statt einem spiralförmigen Haus einer schlichte Schale, vergleichbar mit derjenigen einer Muschel. Die Forscher der britischen Universität Porstmouth untersuchten aber nicht etwa die Schale, sondern die winzigen Zähne der Schnecke.

Diese Zähne, mit denen die Schnecke beim Fressen Algen von Felsen kratzt, enthalten ein Mineral namens Goethit. In ihrer Studie entdeckten die Forscher, dass die Geothit-Fasern in den Zähnen offenbar genau die richtige Grösse haben, um daraus einen äusserst widerstandsfähigen Verbundstoff herzustellen. Gemäss der Universität Portsmouth könnten Imitationen dieser Faserstruktur in Formel-1-Rennwagen, Bootsrümpfen und Flugzeugen zum Einsatz kommen.

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Napfschnecken ernähren sich von Algen auf Felsen.
Bild: Tango22 / cc-by-sa

Stärker als Spinnenseide
Bisher hielt man Spinnenseide für das am stärksten belastbare natürliche Material. Gemäss der neuen Studie sind die Schneckenzähne aber noch stärker, und zwar unabhängig von ihrer Grösse.

Die Schneckenzähne haben eine gebogene Form und sind etwas kürzer als ein Millimeter. Für ihre Studie untersuchten die Forscher Stücke daraus, die hundert Mal dünner als ein menschliches Haar waren.