Für jedes dieser illegal gehandelten Luxus-Accessoires ist die Wolle von drei bis fünf Tieren nötig. Ungefähr 300 Antilopen hätten für diese «Schals der Schande» ihr
Leben lassen müssen, schrieb das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Dienstag. Der Handel mit Schals aus Shahtoosh-Wolle ist streng untersagt. Kontrollen werden von BLV und Zollverwaltung seit 2013 durchgeführt.

Mehrere Schals im Gepäck
Reisende mit Schals im Gepäck gingen den Zöllnern gleich mehrere ins Netz: Am Flughafen Bern-Belp hatte eine Frau elf Schals im Gepäck. Gar 15 Schals wollte eine Frau von Italien bei Castasegna GR im Bergell in die Schweiz bringen. Auch am Flughafen Genf stellten die Zöllner mehrere Schals sicher.

Wer mit einem Shahtoosh-Schal erwischt wird, muss mit einer Busse rechnen. Grundlage für die Sanktion ist das Gesetz zum Artenschutz-Übereinkommen (Cites). Die Zahl der beschlagnahmten Schals zeige, dass Kontrollen und die Sensibilisierung der Kundinnen und Kunden nötig sei, schrieb das BLV.

Kauf in der Schweiz streng verboten
Die Shahtoosh-Wolle gilt nach Angaben des Bundesamtes als die wertvollste, feinste und wärmste. Die Schals kosten mehrere Tausend Franken; in der Schweiz ist es strengstens untersagt, sie zu kaufen.

Tibetantilopen leben in den Hochplateaus des Tibets in Höhen von bis zu 5000 Metern und sind einem sehr harschen Klima ausgesetzt. Zum Schutz vor der Kälte haben die Tiere das extrem warme Fell an Bauch und Kinn entwickelt. Der Handel mit der Tibetantilope und ihren Erzeugnissen ist seit 1979 verboten.