Aufgrund seiner Grösse und seiner landschaftlichen Vielfalt spiele der Kanton Graubünden beim Erhalt der Schweizer Vogelwelt eine zentrale Rolle, begründete die Vogelwarte am Dienstag die Expansion. Brutvögel, die vom Menschen aus dem Schweizer Mittelland verdrängt wurden, fänden im Bündnerland noch intakte Lebensräume. Besonders wichtig sei der Bergkanton ausserdem für alpine Vögel.

Mit der neuen Aussenstelle soll der Vogelschutz in der Region gestärkt werden. Den Fokus lege man einerseits auf Arten im Landwirtschaftsgebiet. Hier spiele die Wiesenbewirtschaftung eine wichtige Rolle, hiess es bei der Vogelwarte auf Anfrage. Dazu schliesse man etwa Verträge mit Landwirten ab.

Revitalisierungsprojekte
Andererseits bedürfen die Auenbewohner wie der Flussuferläufer Schutz. Diesen erreiche man mit Revitalisierungsprojekten, die man begleite, oder mit Besucherlenkung. Die neue Aussenstelle erlaube es zudem, den Kontakt zu den zahlreichen freiwilligen Mitarbeitenden zu verstärken.

Das Engagement der Schweizerischen Vogelwarte für den Vogelschutz im Engadin reicht bis in die Achtzigerjahre zurück. In den vergangenen Jahren setzte sie sich bei Revitalisierungen von Fliessgewässern für die Anliegen der Vögel ein und verstärkte die Zusammenarbeit mit den Regionalen Naturpärken im Wiesenbrüterschutz.

Die Schweizerische Vogelwarte verfügt auch in Sitten VS und in Contone TI über Aussenstellen.