Der wegen des Klimawandels stärker schwankende Wasserstand des Bodensees könnte zur Gefahr für Seeforellen werden, teilte die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) am Mittwoch mit.  

Die Seeforelle war in den 1980-er Jahren bereits einmal fast ausgestorben. Doch dann erholten sich die Bestände mit der Aufzucht und wegen der Einrichtung von Schongebieten. Der Fisch kann bis 15 Kilogramm schwer und über einen Meter lang werden. Seeforellen wandern im Spätherbst aus dem See zu ihren Laichplätzen in den Zuflüssen.  

Hindernisse in Flüssen  
Das Vorkommen des Fisches gilt als wichtiger Indikator für die Wasserqualität. Die Situation habe sich zwar in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, es seien aber weitere Anstrengungen nötig, heisst es in der Mitteilung. Ein Problem sind Wehre und andere Hindernisse in den Flüssen. Seeforellen können sie nicht oder nur eingeschränkt passieren.  

Eine weitere Bedrohung sind tiefe Pegelstände des Bodensees, wie sie im Herbst 2018 erreicht wurden. Wegen des geringen Wasserstandes in den Zuflüssen konnten die Fische ihre Laichplätze nur noch schwer erreichen.  

Beim Kraftwerk Reichenau am Alpenrhein wurden 2018 statt der üblichen 800 nur rund 400 Seeforellen beim Aufstieg nach Graubünden gezählt. Die Kommission fordert deshalb, künstliche Hindernisse in den Zuflüssen des Bodensees so zu sanieren, dass sie auch von mehr als einen Meter langen Fische wie der Seeforelle passiert werden können.  

Wie es mit der Fischwanderung aktuell aussieht, muss abgewartet werden. Sie erreicht ihren Höhepunkt Ende Oktober.