Über 13 Jahre hinweg verfolgte ein Team um Thomas Ruf und Claudia Bieber vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen (Vetmed) Uni Wien eine grosse Gruppe markierter Siebenschläfer im Wienerwald. In der Fachzeitschrift «Oecologia» berichten sie nun über die Regeln, nach denen die Tiere zwischen der Lebensweise des Einzelgängers und der Gruppenbildung wechseln.

Sie konnten dabei laut Mitteilung vom Mittwoch die Annahme bestätigen, dass die Tiere vor allem dann zur Gruppenbildung
neigen, wenn sie es müssen. Das ist dann der Fall, wenn die Temperaturen niedrig sind und das Nahrungsangebot für die Tiere,
die viel Energie aufwenden müssen, um die Körpertemperatur hoch zu halten, nicht besonders üppig ist. Demzufolge tendierten auch eher schlankere Tiere zur Bildung von Gruppen.

In jenen Jahren, in denen die Bäume gut tragen und für besonders viel Nahrung sorgen, ist das Gruppenkuscheln hingegen nicht die bevorzugte Lebensweise der Tiere. In diesen sogenannten «Vollmastjahren» widmen sich die Siebenschläfer zwar verstärkt der Vermehrung und der Nahrungssuche, geruht wird aber eher alleine. Ausnahmen werden dann nur in Kälteperioden gemacht.

Videobeitrag über Siebenschläfer

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Obwohl die Gruppenbildung für die Tiere «Kosten» verursacht – etwa weil sich dann etwa mehr Individuen auf engerem Raum um Futter bemühen -, fanden die Forscher heraus, dass die Siebenschläfer mit bis zu 15 anderen Artgenossen das Schlafgemach teilen. 

Bei der Bildung besonders grosser Einheiten zeigte sich, dass das vor allem dann passierte, wenn der Anteil an verwandten Tieren in dem Verband hoch war. Das liege vermutlich darin begründet, dass beispielsweise Geschwister eher zum Teilen von Ressourcen neigen.