Ohne blasphemisch sein zu wollen: Jesus war nicht der Einzige, der über Wasser gehen kann. Auch im Tierreich gibt es Arten, die diese Fähigkeit besitzen. Bekanntestes Beispiel ist wohl der Wasserläufer, dessen Körper mit Wasser abweisenden Härchen bedeckt ist. Im Zusammenspiel mit der Oberflächen­spannung verhindern sie, dass das Insekt einsinkt und untergeht.

Auch der Stirnlappenbasilisk (Basilicus plumifrons) kann über Wasser gehen. Oder besser: rennen. Möglich macht dies seine komplexe Lauftechnik, die Forscher untersucht haben. Schlägt ein Fuss auf das Wasser auf, bildet sich eine Luftblase, die für Auftrieb sorgt und das Tier vorwärtstreibt. Ist der Fuss dann unter Wasser, wird er wie ein Ruder kraftvoll nach hinten gestossen, was zusätzlichen Schub gibt. Gleichzeitig muss die leguanartige Echse auf ihr Gleichgewicht achten, um nicht hinzufallen. Dafür sorgen seitlich wirkende Kräfte, die den Körper beim Laufen stabilisieren. Auch der Schwanz spielt eine wichtige Rolle. Er misst beim Stirnlappenbasilisken etwa 50 Zentimeter, bei einer Gesamtlänge von 80 Zentimeter.

Ein Basilisk läuft über Wasser (Video: Videos of the Wild):

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Mit zehn bis zwölf Kilometern pro Stunde kann das mittelamerikanische Reptil einige Meter auf dem Wasser zurücklegen. Ideal, um vor Schlangen und anderen Feinden zu fliehen. Diese Eigenheit ist übrigens allen Basilisken­arten gemein, weshalb man sie auch Jesus-Christus-Echsen nennt. 

Die Technik des Basilisken in Zeitlupe (Video: Tonia Hsieh/PLOS Media):

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