Die Tauben in der Stadt Chur seien mit dem «Pigeon Paramyxovirus 1» infiziert, auch Taubenpest genannt, teilte das Bündner Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit am Mittwoch mit. Das Virus führe zu Krankheitsausbrüchen mit Todesfällen und könne grundsätzlich auch Nutzgeflügel infizieren. Etwa 70 Tiere sind bis jetzt an dem Virus gestorben.

Auch Menschen können betroffen sein, wie es weiter hiess. Unter gewissen Umständen könne bei Personen, die in engem Kontakt mit erkrankten Tieren stehen, eine Bindehautentzündung beobachtet werden. Deshalb sei es wichtig, die minimalen Hygienemassnahmen im Umgang mit Tauben zu beachten und keine toten oder kranken Tiere zu berühren. Die Ansteckung des Menschen erfolgt über Ausscheidungen der kranken Tiere.

Letzter Fall in Genf
Beim Fall von Taubenpest in der Churer Altstadt handelt es sich um eine akute Form der hochansteckenden Viruskrankheit mit Todesfällen ohne eigentliche Symptome. Einige Vögel zeigten zentralnervöse Störungen wie Bein- oder Flügellähmungen, hiess es.

Laut Behördenangaben sollten die Tauben nicht gefüttert werden. Jeder Kontakt zu den Vögeln sei zu vermeiden. Die Behörden wollen den Taubenschlag der St. Martinskirche vermehrt überwachen, reinigen und desinfizieren. Es wird angenommen, dass eine kleine Zahl der Taubenpopulation die Krankheit überleben wird.

Laut dem Bündner Kantonstierarzt Rolf Hanimann ist die Taubenpest eine Seuche, die nicht häufig auftritt. Der letzte Fall in der Schweiz sei Anfang Jahr in Genf registriert worden. Bis zu 80 Prozent der Tiere seien dort verendet.