Nein, 1000 Füsse hat er nicht! Bisher war das die korrekte Antwort auf Quifragen oder in Kinderbüchern, wenn es um den Tausendfüssler gibt. Doch nun muss diese Aussage revidiert werden. Denn ein Team um den US-Entomologen Paul Marek hat eine Art gefunden, die nicht nur tausend, sondern sogar 1306 Beine gefunden hat – die  höchste, je dokumentierte Zahl von Beinen im Tierreich.

Ihre Erkenntnisse über die neue Art haben die Foerscher im Fachmagazin «Scientific Reports» veröffentlicht. Darin steht alles über die neue Tausendfüssler-Art, die sie auf den Namen Eumillipes persephone getauft haben. Eumillipes bedeutet so viel wie «der wahre Tausendfüssler», und Persephone ist die griechische Göttin der Unterwelt.

Tausendfüssler mit Verbindung zur Unterwelt

Dieser Bezug passt. Denn die Forschenden fanden das winzige Tier – knapp einen Millimeter breit und nicht einmal zehn Zentimeter lang – in sechzig Metern Tiefe in einem Bohrloch, das für die Erkundung von Mineralien angelegt wurde.

Der Körper dieses Tausendfüsslers ist unterteilt in bis zu 330 Segmente, an denen die Beinpaare sitzen. Der Krabbler besitzt einen kegelförmigen Kopf mit riesigen Fühlern und einen Schnabel zum Fressen. Augen und Pigmentierung fehlen ihm.

Diese Eigenschaften prädestinieren ihn für ein Leben in der Unterwelt: Die Fühler dienen dem Tausendfüssler als Antennen, um mögliche Durchschlupfe im Boden zu lokalisieren. Die komprimierbaren Segmente erlauben es ihm, sich durch noch so enge Lücken zu zwängen. Und die vielen Beinchen verleihen dem Tausendfüssler wohl extra viel Schubkraft zur Fortbewegung, wie die Forschenden vermuten.

Sie weisen darauf hin, dass der fortschreitende Tagebau am Fundort, der Goldfields-Esperance-Region, den Tausendfüssler bedrohen könnte. Der Schutz des Lebensraums sei deshalb von entscheidender Bedeutung.