Es ist beeindruckend, wie sich die Lederschildkröte langsam wieder Richtung Wasser kämpft. Das 300 Kilogramm schwere Tier war in Wellfleet im US-Bundestaat Massachusetts in einem Sumpfgebiet am Fluss Herring in der Nähe von Cape Cod gestrandet. Ranger fanden das entkräftete Tier und alarmierten die lokalen Behörden. Helfen konnte schlussendlich die Organisation IFAW (International Fond for Animal Welfare) und das New England Aquarium. 

Mit genügend Expertise, aber vor allem dem richtigen Equipment, konnte das Tier vom Festland an den Strand gebracht und ins Meer freigelassen werden. Die Tierschützer mussten schnell handeln, denn die Schildkröte drohte von der Flut wieder in den Fluss gespült zu werden. «Die Gefahr bestand, dass sie wieder irgendwo stranden würde, wo wir ihr nicht hätten helfen können», sagt Bob Prescott, Direktor der lokalen Tierschutzorganisation.

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Gefährdeter Gigant

In Wellfleet rund um den Fluss Herring kommt es immer wieder vor, dass Delfine stranden. Darum sind die Tierschützer mit Transportplanen und speziellen Wagen für die Meeressäuger ausgerüstet. Die hielten zum Glück auch dem 300 Kilogramm schweren Lederschildkrötenmännchen.

Die Lederschildkröte, Dermochelys coriacea, ist die grösste lebende Schildkröte. Sie werden bis zu 2.5 Metern lang und 700 Kilogramm schwer. Ihren Namen hat der Meeresbewohner von ihrem Panzer, der mit einer dicken ledrigen Haut überzogen ist und nicht mit Schuppen, wie bei den meisten Schildkrötenarten. Die Riesen leben kommen in allen tropischen und subtropischen Meeren. Im Sommer gelangen sie gelegentlich auch in die gemäßigten Zonen. Damit haben sie unter allen Reptilien den weitesten Lebensraum. 

Sie gelten als eine vom der globalen Erwärmung am meisten gefährdeten Arten. Viele Lederschildkröten verenden in Netzen der Hochseefischer, sie bleiben hängen, ersticken und verenden qualvoll. Ausserdem halten sie im Wasser treibendes Plastik für Quallen, das sie fressen und daran sterben.