Tierschutz fordert Rücksicht auf Jungtiere während der Mähsaison
Bei der Heuernte und der Gewinnung von Grassilage werden durch landwirtschaftliche Maschinen jedes Jahr zahlreiche Tiere getötet. Das liegt daran, dass sich der Beginn der Mähsaison mit den Setz- und Brutzeiten zahlreicher wildlebender Tiere überschneidet, wie der Schweizerische Tierschutz (STS) warnt.
Bodenbrütende Vögel, Junghasen, Rehkitze und auch Kleinsäuger würden regelmässig Opfer der Mähwerke. Der STS appelliert in einer Mitteilung vom Donnerstag an das Verantwortungsbewusstsein der Landwirte. Sie hätten die Gefahr ihrer Mähtechnik zu verantworten und seien daher in der Pflicht, aktiv Leid und Tod von Wildtieren zu vermeiden.
Das scharfe Mähwerk zerfetze jedes Jahr rund 1700 Rehkitze und auch zahlreiche junge Feldhasen, die sich vor der herannahenden Gefahr ducken, und es zerschmettere die Gelege am Boden brütender Vogelarten wie Braunkehlchen oder Wachtelkönig. Der vermehrte Einsatz grösserer und schnellerer Mähwerke verschärfe die Gefahr für das Jungwild.
Gerieten Kadaver von Wiesentieren nach dem Mähen unerkannt ins Silo, bildeten sich durch die Zersetzung von Fleischresten in Heu und Grassilage Toxine, die für Rinder und andere Nutztiere tödlich sein könnten, warnt der STS. Ein Tierkadaver im Mähgut könne die Heuernte vergiften. So verursache das Vermähen von Jungwild indirekt noch mehr Tierleid. Jungwildrettung sei Wildtierschutz und zudem – als Prävention von Vergiftungsfällen beim Vieh – auch im Interesse der Landwirtschaft.
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